Es gibt viele Patienten, die aufgrund von Arthrose, Schmerzen in der linken und rechten Hüfte oder im linken und rechten Knie haben. Ist es dann sinnvoll, beide Gelenke in einer Operation durch Implantate zu ersetzen?
Auf einer Pressekonferenz anlässlich des Kongresses der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik vom 8.12.2023 bis 9.122023 in Leipzig erörterte Professor Dr. med. Robert Hube, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der privaten Klinik Orthopädischen Chirurgie München (OCM), genau diese Frage. Seine Antwort: Eine Operation, bei der beide Knie- oder Hüftgelenke gleichzeitig ersetzt werden, ist durchaus empfehlenswert. Letztlich komme es aber auf den Einzelfall an. „Patienten sollten nicht älter als 75 Jahre sein“, schränkt er ein. Außerdem sollten sie keine zu schweren Begleiterkrankungen haben.
Hube nennt in diesem Zusammenhang Übergewicht. Vorsicht sei auch bei Patienten mit Begleiterkrankungen wie schweren Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen geboten.
Wie lange dauert die Erholung nach der Doppel-OP?
Auch auf diese Frage antwortete er. Studien hätten gezeigt, dass nach drei bis vier Tagen kaum Unterschiede festzustellen seien im Vergleich zu einer OP, bei der nur ein Knie oder eine Hüfte ersetzt wurde.
Grundsätzlich habe die Doppel-OP viele Vorteile. Die Patienten müssten nur einmal operiert werden, nur einmal eine Narkose bekommen und nur einmal die Rehabilitation durchlaufen. „Man spart drei Monate seines Lebens“, sagte Hube.
Entscheidend sei, dass es keine höhere Komplikationsrate gebe. Dies sei aber nicht der Fall, versichert Hube. Voraussetzung für die auch langfristig gelingende Operation sei aber, dass sich in der Klinik ein erfahrenes, interdisziplinäres Team um den Patienten kümmert.
Und in welchen Kliniken arbeiten solche erfahrene Ärztinnen und Ärzte? „Es sollte immer eine auf Endoprothetik spezialisierte Klinik sein“, sagt Hube.
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