Was ist das wichtigste Kriterium bei der Suche nach einer geeigneten Klinik, wenn man ein künstliches Hüftgelenk benötigt? Diese Frage beantworteten Ärzte auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin (2024).

Die Physiotherapeuten einer Stadt seien immer am besten informiert, welche Kliniken gute Resultate liefern, sagt Prof. Dr. med. Carsten Perka, Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie der Charité Universitätsmedizin Berlin. Außerdem empfiehlt er Kliniken, die sich einer Qualitätskontrolle unterziehen. „Sie sollten Daten an das Prothesenregister liefern“, sagt Perka.

Im Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) werden die eingesetzten Knie- und Hüftendoprothesen erfasst. Die Kliniken sind jedoch nicht gesetzlich verpflichtet, diese Daten zu liefern. Wenn sie ein Qualitätssiegel als Endoprothetikzentrum (EndoCert-Zertifizierung) anstreben, müssen sie in der Regel aber Daten zu Implantationen und Wechseloperationen von Knie- und Hüftendoprothesen übermitteln.

„Sich im Vorfeld zu erkundigen, wie wie viele Eingriffe in der Klinik gemacht werden“, hält Dr. Hartmut Bork, Leiter des Reha-Zentrums im St. Josef-Stift Sendenhorst, für wichtig. „Man sollte sich vorab mit der OP auch auseinandersetzen“, rät er. Je besser die Patienten auf die Operation vorbereitet seien, desto besser sei das Ergebnis.

Auch Prof. Dr. med. Fritz Thorey, Ärztlicher Direktor der privaten ATOS Klinik Heidelberg, hält die Anzahl der eingesetzten Hüftprothesen für ein wichtiges Auswahlkriterium. Er merkt aber an: „Es nützt mir nichts, ein Krankenhaus mit 1000 Prothesen zu haben, wo 100 Operateure sind. Da macht im Schnitt jeder Operateur nur zehn Operationen.“ Es sei daher wichtig, herauszufinden, ob der Operateur auch häufig operiert. 100 bis 150 eingesetzte Hüftprothesen pro Jahr hält Thorey für einen guten Wert.

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Kliniken, in denen gesetzlich Versicherte operiert werden, müssen ihre Behandlungszahlen veröffentlichen, so dass Patienten nachvollziehen können, wie viele Patienten in der jeweiligen Klinik behandelt werden. Privatkliniken wie die ATOS Klinik Heidelberg, die Thorey leitet, sind dazu nicht verpflichtet. Wie findet man als Patient heraus, ob eine solche Privatklinik über eine hohe Expertise verfügt? Nachfragen, rät Thorey. „Man kann anfragen wie viel Operationen dort gemacht werden und in der Regel geben die Krankenhäuser da auch eine Information“, sagt er.


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