
Welche Kliniken sind bei Leukämie zu empfehlen? Hier sind 50 herausragende Häuser gelistet.
Leukämie, im Volksmund auch Blutkrebs genannt, kann in jedem Lebensalter auftreten. Bis heute ist nicht erforscht, warum die Zellen des blutbildenden Systems zur Krebszelle mutieren. Der Zusammenhang zwischen eines „falschen“ Lebensstils und der Erkrankung konnte nicht belegt werden. Anders als bei Rauchern mit Lungenkrebs müssen sich Betroffene von Leukämie also nicht vorwerfen, etwas „falsch gemacht“ zu haben.
Um Leukämie in der Klinik zu behandeln, benötigt man nicht nur geeignete Technik, sondern auch das Fachwissen von Experten und Expertinnen aus verschiedenen medizinischen Bereichen. In der unten stehenden Liste sind exzellente Kliniken für die Behandlung von Leukämie (ICD C91) dargestellt.
Hervorragende Kliniken für Leukämie in Deutschland
Krankenhaus | Behandlungsfälle (2023) | Pflegekraft-Patienten-Verhältnis | Leukämie-Zertifikat |
---|---|---|---|
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | 957 | überdurchschnittlich | Ja |
Klinikum Oldenburg | 493 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Düsseldorf | 455 | mittel | Ja |
Helios Klinikum Berlin-Buch | 408 | mittel | Ja |
Universitätsklinikum Würzburg | 353 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Tübingen | 347 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Münster | 346 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Essen | 333 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Köln | 320 | mittel | Ja |
München Klinik Schwabing | 308 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg | 290 | überdurchschnittlich | Ja |
Medizinische Hochschule Hannover | 280 | mittel | Ja |
Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz | 280 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Erlangen | 278 | mittel | Ja |
Klinikum Stuttgart - Olgahospital/Frauenklinik | 276 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Magdeburg - Standort Leipziger Straße | 271 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel | 255 | mittel | Ja |
Universitätsklinikum Freiburg | 252 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Regensburg | 248 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Jena - Standort Jena-Lobeda | 239 | mittel | Ja |
Uniklinik RWTH Aachen | 211 | mittel | Ja |
Universitätsklinikum Augsburg | 203 | mittel | Ja |
Klinikum Bremen-Mitte | 193 | mittel | Ja |
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden | 191 | mittel | Ja |
Universitätsklinikum Halle (Saale) | 182 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsmedizin Rostock | 182 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Ulm - Campus Oberer Eselsberg | 166 | mittel | Ja |
Universitätsklinikum Leipzig | 165 | überdurchschnittlich | Ja |
HELIOS Klinikum Erfurt | 161 | überdurchschnittlich | Ja |
Helios Klinikum Krefeld | 159 | mittel | Ja |
Universitätsmedizin Göttingen | 158 | mittel | Ja |
Städtisches Klinikum Karlsruhe | 155 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Ulm - Campus Michelsberg | 152 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Vivantes Klinikum Am Urban Berlin | 81 | überdurchschnittlich | Ja |
Klinikum Nürnberg Nord | 80 | überdurchschnittlich | Ja |
Helios Kliniken Schwerin | 78 | überdurchschnittlich | Ja |
Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart | 78 | überdurchschnittlich | Ja |
Universitätsklinikum Gießen und Marburg - Standort Marburg | 77 | mittel | Ja |
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen - Standort Mitte/Nord Trier | 70 | mittel | Ja |
Städtisches Klinikum Braunschweig | 70 | mittel | Ja |
Helios Universitätsklinikum Wuppertal | 69 | weit überdurchschnittlich | Ja |
Asklepios Klinik St. Georg Hamburg | 61 | überdurchschnittlich | Ja |
Klinikum Ernst von Bergmann - Standort Potsdam | 61 | mittel | Ja |
St.-Johannes-Hospital Dortmund | 56 | mittel | Ja |
HELIOS Klinikum Bad Saarow | 54 | überdurchschnittlich | Ja |
Klinikum Bamberg - Betriebsstätte am Bruderwald | 49 | überdurchschnittlich | Ja |
St. Barbara-Klinik Hamm | 48 | mittel | Ja |
Evangelisches Krankenhaus Hamm | 46 | mittel | Ja |
Diakonie-Klinikum Stuttgart | 45 | überdurchschnittlich | Ja |
Klinikum Passau | 43 | mittel | Ja |
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So wurde die Klinikliste erstellt:
Überdurchschnittlich viele Patienten!
In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit der Diagnose Leukämie (ICD C91). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 überdurchschnittlich häufig behandelt wurde und die außerdem die untenstehenden weiteren zwei Qualitätsmerkmale erfüllen. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet, in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Behandlungszahlen sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.
Quelle: AOK-Krankenhausatlas
Zertifikat als Leukämie-Zentrum!
Wird ein Klinikum von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als Onkologisches Fachzentrum für Hämatologie zertifiziert, heißt dies, dass dort eine Behandlung nach hohen Qualitätsstandards gewährleistet ist. Patienten profitieren von Zugang zu modernsten Therapien und klinischen Studien sowie einer umfassenden Nachsorge. Alle oben gelisteten Kliniken besitzen das Zertifikat der DKG.
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft
Gutes Pflegekraft-Patienten-Verhältnis!
Studien zeigen, dass Kliniken mit einer höheren Pflegepersonalquote weniger Infektionen, Stürze und Medikationsfehler aufweisen, da Pflegekräfte weniger überlastet sind. In allen oben gelisteten Kliniken gibt es mindestens einen mittleren Pflegepersonalquotienten. Es stehen – zumindest krankenhausweit – also ausreichend Pflegekräfte pro Patient zur Verfügung.
Quelle: Bundesklinikatlas
Fakten zu Leukämie
Die Symptome, die auf die Erkrankung Leukämie hindeuten, sind nicht sehr spezifisch. Betroffene klagen über Müdigkeit, eine geschwächte Leistungsfähigkeit, Fieber, Herzrasen, Schweißausbrüche in der Nacht, Schmerzen in den Knochen und Gelenken oder Gewichtsverlust. Während bei der akuten Leukämie die Symptome schlagartig auftreten, entwickeln sie sich bei der chronischen Leukämie mit der Zeit.
Die Ursachen, die zu einer Leukämie führen, sind bislang nicht vollständig geklärt. Als Risikofaktoren gelten genetische Veranlagung, das zunehmende Alter (insbesondere für die chronische Form), Rauchen, radioaktive Strahlung und bestimmte chemische Substanzen wie Benzol.
Zur Erkennung von Leukämie führen Ärzte ein ausführliches Anamnesegespräch mit den Betroffenen. Besonders aussagekräftig für die Diagnosestellung ist die Blutuntersuchung. Die Blutproben werden mikroskopisch untersucht und die weißen Blutkörperchen werden gezählt. Wenn diese die Normwerte überschreiten, kann dies ein Hinweis auf Leukämie sein.
Anschließend führen Ärzte eine sogenannte Knochenmarkpunktion durch. Unter örtlicher Narkose führen sie eine lange Nadel in den Beckenknochen ein und entnehmen eine Probe, die ebenfalls im Labor untersucht wird. Das spezifische Aussehen der Knochenmarkzellen ermöglicht es Ärzten in manchen Fällen, die Leukämieform festzustellen.
Die Therapiemethoden, die die Ärzte bei Leukämie empfehlen, sind vorwiegend medikamentös. Ziel ist es, die übermäßige Produktion der Leukozyten zu reduzieren. Infrage kommen Medikamente, die die Entstehung und das Wachstum von Leukozyten blockieren. Normalerweise sind die Leukozyten (auch weiße Blutkörperchen genannt) an der Abwehr von Infektionen beteiligt. Eine zu hohe Anzahl dieser Leukozyten im Blut ist gefährlich. Denn die bei der Krankheit entwickelten Leukozyten sind nicht funktionsfähig und verdrängen durch ihre hohe Zahl die gesunden Blutzellen.
In der Chemotherapie bei akuter Leukämie verordnen Ärzte das sogenannte Zytostatikum. Dieses Medikament greift in den Zellzyklus für die Entstehung von Leukozyten ein. Die kranken Zellen kann der Körper anschließend selbst abbauen. Die Ärzte verordnen die Chemotherapie zyklisch entweder als Infusion oder in tablettenform. Welches Medikament mit welcher Dosierung geeignet ist, hängt von der Leukämieform und dem Krankheitsverlauf ab.
Die Anzahl der Diagnosen mit lymphatischer Leukämie (ICD-Code C91) variierte in den letzten Jahren zwischen 19.000 bis 22.000 Personen pro Jahr. Im Jahr 2023 waren etwa 21.000 Personen mit dieser Hauptdiagnose in klinischer Behandlung. Besonders betroffen sind Menschen im Alter von eins bis 19 und von 70 bis 84 Jahren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt zwölf Tage.