Auch die Einnahme von Medikamenten ist Teil der Therapie bei Asthma bronchiale. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Gruppen von Asthmamedikamenten.
Controller vermindern die Entzündung der Bronchien und schwächen bereits existierende Entzündungen in den Atemwegen ab. Damit Controller wirken können, müssen sie regelmäßig und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Nach dem Kenntnisstand der deutschen Pneumologen sind Glukokortikoide die wirkungsvollsten Controller. Glukokortikoide, auch als Cortison bekannt, entfalten als synthetische Abkömmlinge des körpereigenen Hormons Cortisol eine ähnliche entzündungshemmende Wirkung. Sie werden inhaliert, bei schwerem Asthma wird der Wirkstoff auch als Tablette verabreicht.
2. Reliever helfen sofort
Während Controller nicht zwangsläufig mitgeführt werden müssen, hat ein Asthmatiker einen Reliever immer in der Tasche. Denn Reliever entspannen binnen weniger Minuten die verkrampften Bronchien bei einer Asthma-Attacke und erweitern die Atemwege. Meist handelt es sich bei den Relievern um Beta-2-Sympathomimetika zum Inhalieren, z.B. Fenoterol, Salbutamol oder Terbutalin. Reliever lindern akutes Asthma sehr effektiv, aber sie bekämpfen nicht die zugrunde liegende Entzündung (so wie die Controller).
Neben diesen beiden Medikamentengruppen gibt es in der Asthmatherapie noch eine Reihe weiterer Medikamente, wie Leukotrien-Antagonisten, Chromone und Aminophylline, die bei spezielleren Formen von Asthma verschrieben werden. Bei Patienten mit schwerem, allergischem Asthma ist seit kurzem auch für Kinder das Antikörper Omalizumab zugelassen. Es wird unter die Haut gespritzt und bindet das Immunglobulin E, welches an der allergischen Reaktion des Patienten beteiligt ist. Omalizumab zielt also nicht auf die Bekämpfung von Entzündungsbotenstoffen ab, sondern auf einen anderen Antikörper. Dementsprechend ist es nur für Allergiker zugelassen, die ganzjährig betroffen sind.
Behandlungskosten in Deutschland
Grundsätzlich muss man bei den Kosten für Asthma unterscheiden, ob es sich bei der Behandlung um einen allergischen Schock handelt, der sofort im Klinikum behandelt werden muss oder ob es um die langfristige Asthma-Therapie bei einem niedergelassenen Arzt geht. Auch der Aufenthalt in einer Reha-Klinik für Asthmapatienten ist möglich. Je nachdem, wo die Behandlung erfolgt, greifen unterschiedliche Abrechnungskataloge. Ein Arzt rechnet in Deutschland nach der
Gebührenordnung für Ärzte ab, im Klinikum kommt es darauf an, ob der Patient stationär aufgenommen wird, dann wird nach dem
Fallpauschalenkatalog bezahlt. Bei einer ambulanten Versorgung im Krankenhaus wird der
AOP-Katalog bei der Rechnungsstellung zu Rate gezogen.
Die Errechnung der genauen Kosten bei dem Besuch eines Arztes in der Praxis oder einer Reha-Klinik ist sehr schwierig, weil viele Maßnahmen individuell festgelegt werden und sich die abgerechneten Kosten daher sehr unterscheiden. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie Standartuntersuchungen von einem niedergelassenen Arzt abgerechnet werden, sind hier die Kosten für die vier von Prof. Dr. Hamelmann vorgestellten Diagnose-Maßnahme dargestellt, wenn sie in einer Arztpraxis durchgeführt werden.
Kosten verschiedener Diagnosemethoden bei Asthma (Praxis)
Hinzu kommen beim Arzt immer noch Gebühren für die Beratung und zusätzliche Tests. Je nachdem, auf welche Therapie man sich geeinigt hat, fallen nach dem Arzt-Besuch Ausgaben für Medikamente und spezialisierte Therapien an, wie z.B. Kunsttherapie, Musiktherapie, Ergotherapie oder Physiotherapie.
Im Krankenhaus wird bei Asthma-Patienten am häufigsten ein durchschnittlicher Preis von 2.322 Euro abgerechnet. Hier handelt es um die Notfallversorgung eines Asthma-Patienten im Haus und um die nachfolgende Betreuung des Patienten. Durchschnittlich bleibt der Patient bei diesem Behandlungspreis 6 Tage im Klinikum. Aber auch im Klinikum sind je nach Bedarf individuelle Leistungen notwendig, deshalb kann der oben dargestellte Preis ebenfalls nur als grobe Orientierung angesehen werden.
Verteilung der Kosten bei der klinischen Behandlung von Asthma*
Ein Beitrag von Lukas Hoffmann