
Welche Kliniken in Deutschland eignen sich für die Behandlung von Borderline? Hier sind die 50 größten Häuser gelistet.
Borderline zählt zu den Persönlichkeitsstörungen, die sich durch einen eher langfristigen Verlauf auszeichen. Bei einer Persönlichkeitsstörung äußern sich im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung bestimmte Muster verstärkt, beispielsweise bezüglich der Wahrnehmung, Bewertung oder Interaktion. Diese können im sozialen und beruflichen Umfeld zu Problemen führen. Die unten stehenden Kliniken sind auf die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung spezialisiert.
Die größten Kliniken für Borderline
Krankenhaus | Stadt | Behandlungsfälle (2023) |
---|---|---|
LVR Klinik Köln | Köln | 526 |
Asklepios Klinik Nord - Standort Ochsenzoll | Hamburg | 522 |
Psychiatrieverbund Oldenburger Land - Karl-Jaspers-Klinik | Bad Zwischenahn | 489 |
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Hamburg | 485 |
Klinikum Nürnberg Nord | Nürnberg | 469 |
Schön Klinik Bad Bramsted | Bad Bramstedt | 443 |
LWL-Klinik Warstein | Warstein | 355 |
AMEOS Klinikum Osnabrück | Osnabrück | 343 |
Psychiatrisches Klinikum Lüneburg | Lüneburg | 325 |
Vitos Klinikum Gießen Marburg | Gießen | 314 |
kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost - Standort Haar | Haar | 311 |
LWL-Klinik Dortmund | Dortmund | 272 |
Alexius/Josef Krankenhaus | Neuss | 263 |
Zentral-Institut für Seelische Gesundheit | Mannheim | 257 |
Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Kassel | Kassel | 256 |
Schön Klinik Hamburg-Eilbek | Hamburg | 231 |
Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Charité Mitte | Berlin | 228 |
LVR Klinik Düren | Düren | 221 |
Evangeliusches Klinikum Bethel - Standort Gilead | Bielefeld | 220 |
LVR Klinik Bonn | Bonn | 219 |
kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg | Wasserburg | 217 |
LVR Klinikum Düsseldorf - Kliniken der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf | Düsseldorf | 213 |
LWL-Klinik Lengerich | Lengerich | 203 |
Fachklinikum Bernburg | Bernburg | 199 |
Vivantes Klinikum Am Urban | Berlin | 195 |
Bezirksklinikum Regensburg | Regensburg | 195 |
Psychiatrisches Zentrum Nordbaden | Wiesloch | 190 |
Medizinische Hochschule Hannover | Hannover | 185 |
HELIOS Park-Klinikum Leipzig | Leipzig | 182 |
Bezirkskrankenhaus Landshut | Landshut | 176 |
Christophsbad | Göppingen | 175 |
Psychiatrisches Krankenhaus Rickling | Rickling | 173 |
Ökumenisches Hainich Klinikum Mühlhausen | Mühlhausen | 171 |
Zentrum für Psychiatrie Reichenau | Reichenau | 169 |
Klinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz | Mainz | 165 |
Alexianer-Krankenhaus | Aachen | 160 |
Zentrum für Psychiatrie Emmendingen | Emmendingen | 156 |
Helios Fachklinik Schleswig | Schleswig | 155 |
Psychiatrie Langenhagen | Langenhagen | 153 |
Dr. Fontheim | Liebenburg | 153 |
LWL-Klinik Münster | Münster | 153 |
Rhein-Mosel-Fachklinik - Zentrum für Psychiatrie und Neurologie | Andernach | 152 |
Sächs. Krankenhaus für Neurologie und Psychiatrie Altscherbitz | Schkeuditz | 152 |
Vivantes Klinikum Kaulsdorf | Berlin | 150 |
Klinikum Schloß Winnenden | Winnenden | 149 |
Klinikum der Ludwigs-Maximilians-Universität München - Standort Innenstadt | München | 140 |
Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck | Werneck | 138 |
Münsterklinik Zwiefalten - Zentrum für Psychiatrie | Zwiefalten | 133 |
LWL-Klinik Bochum | Bochum | 132 |
Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie | Klingenmünster | 131 |
Der Name der Klinik wird per Mouseover angezeigt
So wurde die Klinikliste erstellt
In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit der der Behandlung von Borderline (ICD F60.31). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Behandlungszahlen sind dem Krankenhausatlas der TK entnommen.
Fakten zu Borderline
Nach dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung heute als eine Unterform der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung angesehen. Der Begriff „Borderline“ (Grenzlinie) rührt daher, dass die Störung im Übergangsbereich zwischen neurotischen und psychotischen Störungen angesiedelt wurde, da Symptome aus beiden Bereichen identifiziert wurden.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung äußert sich vor allem durch extreme Stimmungsschwankungen und stark belastete zwischenmenschliche Beziehungen. Es kann zu unerwarteten Handlungen kommen, deren Konsequenzen nicht bedacht werden. Auch das Gefühl von innerer Leere und Traurigkeit ist symptomatisch für das Syndrom. Das Selbst- und Fremdbild Betroffener ist sehr instabil. Beziehungen sind daher oft von Streit und der Angst, verlassen zu werden, geprägt. Auch Selbstverletzungen kommen beim Borderline-Syndrom vor.
Zu den Auslösern der Borderline-Störung zählen unter anderem eine genetische Veranlagung und traumatische Beziehungserfahrungen in der frühen Kindheit wie emotionale Vernachlässigung oder emotionaler und körperlicher Missbrauch. Eine Diagnose kann beispielsweise mit Hilfe des SCID-5-Tests gestellt werden. Dabei werden verschiedene Fragen zu Verhaltensmustern oder Beziehungen zu anderen Personen beantwortet. Ab einer bestimmten Punktzahl folgt ein Gespräch mit einem Therapeuten, der die Diagnose Borderline stellen kann.
Die Borderline-Diagnose wird im Krankenhaus bei den meisten Patienten als Nebendiagnose gestellt. Andere psychische Erkrankungen, wie eine Depression, eine Ess- oder Angststörung, stehen bei den Patientinnen und Patienten oft im Vordergrund. Die meisten Patienten sind zwischen 15 und 29 Jahre alt, ca. 90% sind weiblich. Im Jahr 2023 wurden etwa 19.000 Personen mit der Nebendiagnose „Borderline“ in Kliniken behandelt. Bei 300 Menschen wurde die Erkrankung als Hauptdiagnose gestellt.
Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehört vor allem die ambulante Psychotherapie in Einzel- oder Gruppen-Settings. Auch eine stationäre Behandlung ist möglich, diese dauert ca. 10 Wochen. Wichtig ist in jedem Fall ist eine individuell zugeschnittene Therapie, die auf die Persönlichkeitsstruktur und die Probleme des Betroffenen angepasst ist. Das Therapie-Konzept der Dialektisch-Behavioralen Therapie beinhaltet beispielsweise Übungen zur äußeren und inneren Achtsamkeit und zielt darauf ab, selbstschädigende Verhaltensweisen zu verändern und die Lebensqualität zu verbessern.