Klinik für bipolare Störung
Bezirksklinikum Mainkofen in Deggendorf, ©Kereul

Welche Kliniken in Deutschland bieten eine Behandlung für bipolare Störungen an? Hier sind einige Häuser gelistet, in denen Ärzte viel Erfahrung mit der Erkrankung haben.

Eine bipolare Störung, auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt, ist eine psychische Krankheit, bei der es zu schwankenden Stimmungen zwischen zwei entgegensetzten Extremen kommt. Dabei wechseln sich Hochphasen (Manie), die von extremer Aktivität, Reizbarkeit und Sprunghaftigkeit oder Unruhe geprägt sind und Tiefphasen (Depression) ab, bei denen die Betroffenen niedergeschlagen und antriebslos sind. Die depressiven Stimmungen sind meist vorherrschend.

Alle unten genannten Kliniken sind auf die Behandlung einer bipolaren Störung spezialisiert, weil dort Ärzte arbeiten, die viel Erfahrung mit der Therapie der Erkrankung haben.

Top Kliniken für eine bipolare Störung

KrankenhausStadtBehandlungsfälle
Zentrum für Psychiatrie EmmendingenEmmendingen206
Bezirksklinikum RegensburgRegensburg199
kbo-Isar-Amper-Klinikum HaarHaar187
Vivantes Klinikum SpandauBerlin181
Zentrum für Psychiatrie Calw - Klinikum NordschwarzwaldCalw-Hirsau176
Evangelische Stiftung TannenhofRemscheid172
Vivantes Humboldt-KlinikumBerlin171
Bezirsklinikum MainkofenDeggendorf166
ZfP Klinikum Schloß Winnenden - Standort WinnendenWinnenden164
Klinikum am WeissenhofWeinsberg163
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg162
LVR-Klinik BonnBonn154
LWL-Klinik Dortmund - Tagesklinik Allerstraße, KrisentagesklinikDortmund149
Pfalzklinikum - Standort KlingenmünsterKlingenmünster149
Asklepios Klinik Nord - OchsenzollHamburg148
Ökumenisches Hainich KlinikumMühlhausen148
Klinikum Bamberg - Betriebsstätte am MichelsbergBamberg140
LVR-Klinik KölnKöln140
AWO PsychiatriezentrumKönigslutter136
Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische MedizinWerneck136
LWL-Klinikum GüterslohGütersloh132
Klinikum Nürnberg NordNürnberg131
Klinikum ChemnitzChemnitz130
Zentrum für Psychiatrie Krankenhaus ReichenauReichenau129
Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Berlin-WeißenseeBerlin120
Asklepios Fachklinikum GöttingenGöttingen120
LVR-Klinik LangenfeldLangenfeld119
Evangelisches Klinikum Bethel - Standort BethelBielefeld117
Universitätsklinikum Hamburg-EppendorfHamburg117
St. Marien Hospital EickelHerne116
kbo-Inn-Salzach-Klinikum WasserburgWasserburg am Inn113
Bezirkskrankenhaus Augsburg - Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität AugsburgAugsburg112
BKH Lohr - Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische MedizinLohr am Main112
Bezirkskliniken Schwaben - Bezirkskrankenhaus GünzburgGünzburg110
Karl-Jaspers-KlinikBad Zwischenahn109
Charité - Universitätsmedizin BerlinBerlin107
Klinikum Stuttgart - Krankenhaus Bad CannstattStuttgart107
LWL-Klinik HemerHemer105
Psychiatrisches Zentrum NordbadenWiesloch105
Rheinhessen-Fachklinik AlzeyAlzey104
Kliniken im Theodor-Wenzel-WerkBerlin104
St. Hedwig-Krankenhaus BerlinBerlin104
Klinikum IngolstadtIngolstadt104
Universitätsmedizin GöttingenGöttingen103
Asklepios Klinikum HarburgHamburg103
Vivantes Klinikum Am UrbanBerlin102
Frankenalb-Klinik EngelthalEngelthal99
Vinzenz von Paul HospitalRottweil98
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen - Standort Mitte/NordTrier98
Christophsbad GöppingenGöppingen97

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So wurde die Klinikliste erstellt

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit einer bipolaren Störung (ICD-10 F31). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2022 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Daten sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.

Fakten zur bipolaren Störung

Die Ursachen einer bipolaren Störung sind weitgehend unklar. Es wird jedoch angenommen, dass dabei genetische Faktoren, schwere Depressionen im Kindes- und Jugendalter oder hypomanische Symptome im Rahmen einer Depression eine Rolle spielen. Auch Umwelteinflüsse und Eigenschaften der Persönlichkeit können zur Erkrankung beitragen. Menschen mit bipolaren Störungen leiden zudem häufig an weiteren psychischen Erkrankungen wie Angst- oder Zwangsstörungen, ADHS oder auch körperlichen Krankheiten wie Herzerkrankungen oder Migräne.

Wenn eine bipolare Störung vorliegt, schwankt die Stimmung des Betroffenen zwischen Phasen der Manie und der Depression. Dazwischen können auch Phasen einer ausgeglichenen Stimmung liegen. Die Symptome einer Manie sind beispielsweise eine gesteigerte Aktivität, Ruhelosigkeit, Gedankenrasen, ein vermindertes Schlafbedürfnis oder Ablenkbarkeit. Eine abgeschwächte Form der Manie stellt die Hypomanie dar, bei der nicht alle Kriterien der Manie erfüllt werden und die auch zeitlich kürzer ist.

Eine depressive Episode ist durch Symptome wie unter anderem Verlust von Interesse und Freude, Antriebsmangel, Verlust des Selbstwertgefühls, suizidales Verhalten oder Schlaf- und Appetitstörungen gekennzeichnet. Wenn vier oder mehr affektive Episoden innerhalb von 12 Monaten auftreten, spricht man von einem sogenannten Rapid-Cycling. Wechseln sie innerhalb von Tagen oder Stunden, wird das auch Ultrarapid-Cycling genannt. Es können auch Mischformen zwischen Manie und Depression auftreten, die als besonders einschränkend empfunden werden.

Zur Behandlung einer bipolaren Störung kommen verschiedene Therapien in Frage: die Akutbehandlung, die Erhaltungstherapie und die Rückfallvorbeugung.

Bei der Akuttherapie steht die Verminderung der depressiven beziehungsweise manischen Symptome im Vordergrund. Sie erfolgt meist im Krankenhaus oder in einer Tagesklinik. Das Ziel ist, den Patienten aus der Episode „herauszuholen“ und den akuten Leidensdruck zu reduzieren. Je nach Schwere der Episode können auch begleitende Therapien wie Psychotherapie oder eine medikamentöse Therapie angewandt werden. Welches Medikament dabei eingesetzt wird, hängt vom Verlauf der Erkrankung ab. Zum einen können Stimmungsstabilisierer wie Lithium oder ein Antiepileptikum verschrieben werden, zum anderen können Antidepressiva zum Einsatz kommen.

Eine Psychotherapie ergänzt und unterstützt die medikamentöse Behandlung der bipolaren Störung. Dabei werden die Therapieziele wie die Milderung der Symptome und die Steigerung der Lebensqualität gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet und festgelegt. Zudem bietet der Austausch mit dem Psychotherapeuten dem Patienten eine Plattform, seine Gedanken, Gefühle oder Beschwerden im Alltag loszuwerden und zu verarbeiten.

Weitere Therapiemöglichkeiten stellen zum Beispiel die Sport- oder Bewegungstherapie dar. Sportliche Aktivität wirkt sich positiv auf die psychische Befindlichkeit aus und auch das soziale Miteinander und die Erfahrung eines positiven Körpergefühls können die Symptome der Erkrankung lindern. Auch Entspannungsmethoden wie die progressive Muskelentspannung können den Betroffenen helfen, mit Belastungen besser umzugehen und zur Ruhe zu kommen. Eine Musiktherapie oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist für manche Erkrankte ebenfalls hilfreich.

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