Max-Planck-Institut für Psychiatrie München
Max-Planck-Institut für Psychiatrie München, Foto: Max-Planck-Institut/CC0

Welche Kliniken in Deutschland eignen sich am besten für eine Eletrokonvulsionstherapie? Hier sind einige hervorragende Häuser gelistet.

Die Elektrokonvulsionstherapie, auch Elektrokrampftherapie (EKT) genannt, ist eine Behandlungsmethode für psychische Störungen. Dabei werden Stromimpulse über Oberflächenelektroden auf der Kopfhaut appliziert, wodurch ein Krampfanfall ausgelöst wird. Das Verfahren wirkt antidepressiv mit einer Wirkungsrate zwischen 50-70%. Alle unten gelisteten Kliniken bieten die Elektrokonvulsionstherapie an.

Top Kliniken für eine Elektrokonvulsionstherapie

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2023)
Bezirksklinikum MainkofenDeggendorf2617
Max-Planck-Institut für PsychiatrieMünchen1563
Klinikum Bamberg - Betriebsstätte am MichelsbergBamberg1205
Universitätsklinikum WürzburgWürzburg1107
Bezirksklinikum ObermainEbensfeld1087
Universitätsklinikum BonnBonn1044
Zentrum für Psychiatrie EmmendingenEmmendingen926
ZfP Klinikum Schloß Winnenden - Standort WinnendenWinnenden853
Evangelische Stiftung TannenhofRemscheid838
LMU Klinikum - Standort InnenstadtMünchen787
Rhein-Mosel-FachklinikAndernach781
Uniklinik RWTH AachenAachen758
Evangelisches Klinikum Bethel - Standort BethelBielefeld745
Bezirkskrankenhaus KaufbeurenKaufbeuren721
Pfalzklinikum - Standort KlingenmünsterKlingenmünster710
Bezirkskrankenhaus BayreuthBayreuth679
Klinikum IngolstadtIngolstadt662
medius Klinik KirchheimKirchheim662
Universitätsklinikum KölnKöln640
Asklepios Klinik Nord - OchsenzollHamburg623
Vinzenz von Paul HospitalRottweil611
Klinikum Nürnberg NordNürnberg587
Niels-Stensen-Kliniken - St.-Vinzenz-Hospital HaselünneHaselünne574
SHG-Kliniken SonnenbergSaarbrücken571
Sächsisches Krankenhaus ArnsdorfArnsdorf555
Klinikum Stuttgart - Krankenhaus Bad CannstattStuttgart528
Vivantes Klinium KaulsdorfBerlin525
Johanniter Krankenhaus OberhausenOberhausen520
kbo-Isar-Amper-Klinikum HaarHaar501
kbo-Inn-Salzach-Klinikum WasserburgWasserburg am Inn485
Evangelisches Krankenhaus Bethanien GreifswaldGreifswald470
Alexius/Josef KrankenhausNeuss456
Bezirkskliniken Schwaben - Bezirkskrankenhaus GünzburgGünzburg452
Medizinische Hochschule HannoverHannover446
Universitätsklinikum Jena - Standort InnenstadtJena438
Bezirkskrankenhaus Ausgburg - Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität AugsburgAugsburg427
Krankenhaus SprembergSpremberg404
LVR-Klinikum EssenEssen393
Kreiskrankenhaus PrignitzPerleberg381
Elbe Klinikum StadeStade360
Katholisches Krankenhaus "St. Johann Nepomuk" ErfurtErfurt358
Asklepios Klinik LangenLangen358
AMEOS Klinikum NeustadtNeustadt350
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen - Standort Mitte/NordTrier337
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität DresdenDresden294
Fliedner Krankenhaus NeunkirchenNeunkirchen293
Krankenhaus Eichhof LauterbachLauterbach286
Kliniken im Theodor-Wenzel-WerkBerlin282
Bezirksklinikum RegensburgRegensburg276
Heinrich-Braun-Klinikum - Standort ZwickauZwickau274

Der Name der Klinik wird per Mouseover angezeigt

So wurde die Klinikliste erstellt

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit der Behandlung durch Anwendung von elektrischem Strom (Elektrokrampftherapie, OPS 8-630). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Behandlung im Jahr 2023 am häufigsten durchgeführt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Daten sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.

Fakten zur Elektrokonvulsionstherapie

Die Elektrokonvulsionstherapie ist ein neurobiologisches Stimulationsverfahren, das schon seit den 40er Jahren unter dem Begriff „Heilkrampftherapie“ besteht. Im Laufe der Zeit hat sich dieses durch technische Neuerungen, wie beispielsweise der Kurzpulstechnik oder den Einsatz moderner Anästhesieverfahren, weiterentwickelt. Die Therapie ist demnach sowohl eine etablierte als auch eine innovative, moderne Behandlungsmöglichkeit.

Eingesetzt wird die Elektrokonvulsionstherapie bei schweren psychiatrischen Krankheitsbildern wie Depressionen, bipolaren Störungen, Schizophrenie, Psychosen oder Katatonie. Ob diese Behandlungsmöglichkeit in Frage kommt, hängt von der Schwere der Erkrankung, der Therapieresistenz oder auch der Berücksichtigung anderer Therapien ab. Sie kann also eingesetzt werden, wenn die medikamentöse Therapie nicht anschlägt, muss aber nicht als ultima ratio gesehen werden – bei einer sehr schweren Depression beispielsweise wirkt die Elektrokonvulsionstherapie umso besser, wenn die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten ist. Die gesetzlichen sowie privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlung.

Eine Elektrokonvulsionstherapie findet stationär im Krankenhaus statt. Zunächst findet eine Aufklärung und Untersuchung des Patienten statt. Der Eingriff selbst wird unter einer Kurznarkose durchgeführt, die einige Minuten dauert. Der Patient wird über eine Maske beatmet und die Muskeln werden medikamentös entspannt. Dann erfolgt die Stimulation des Gehirns mit sehr kurzen elektrischen Impulsen über die Kopfhaut, wodurch ein Teil der Nervenzellen zu einer Aktivität im gleichen Takt angeregt wird. Nach ein paar Minuten kehren sie selbstständig in ihren urspünglichen Funktionszustand zurück. Nun wacht der Patient wieder auf. Die Behandlung wird im Abstand einiger Tage wiederholt, bis eine Besserung der Symptome eintritt.

Bekannte Nebenwirkungen der Therapie sind Kopfschmerzen und kurzfristige Gedächtnisstörungen. Vielfältige Untersuchungen haben gezeigt, dass es zu keinen schwerwiegenden Folgen wie der Schädigung von Nervengewebe kommt.