Diakonie Klinikum Stuttgart
Diakonie Klinikum Stuttgart, ©Volker Schrank/Diakonie Klinikum Stuttgart

Welche Kliniken in Deutschland sind spezialisiert für die Behandlung eines Leistenbruchs? Hier sind 50 hervorragende Häuser gelistet.

Ein Leistenbruch, auch Inguinalhernie genannt, ist ein Eingeweidebruch im Bereich der Leiste. Dabei treten Gewebe und Teile von Eingeweiden durch eine Schwachstelle der Bauchwand nach außen. Der Leistenbruch tritt bei Männern häufiger als bei Frauen auf. In den meisten Fällen ist die Erkrankung ungefährlich. Behandelt wird ein Leistenbruch mit einem chirurgischen Eingriff, der häufig minimal-invasiv durchgeführt wird.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des Krankenhauses von großer Bedeutung, denn nicht alle Häuser in Deutschland sind auf die Behandlung von Leistenbrüchen spezialisiert. Neben einer guten Hygiene und einer hohen Behandlungsqualität verfügen alle unten genannten Kliniken über ärztliches Personal, das große Erfahrung mit der Behandlung von Leistenbrüchen hat.

Top Kliniken für einen Leistenbruch

KrankenhausBehandlungsfälle (2023)KomplikationsratePflegekraft-Patienten-Verhältnis
Diakonie-Klinikum Stuttgart9192 %überdurchschnittlich
Bürgerhospital Frankfurt am Main6544 %überdurchschnittlich
WolfartKlinik Gräfelfing6162 %weit überdurchschnittlich
Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg5632 %überdurchschnittlich
Ev. Diakoniekrankehaus Freiburg5122 %überdurchschnittlich
Krankenhaus Marienstift Braunschweig4824 %mittel
St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig4723 %überdurchschnittlich
DRK-Krankenhaus Clementinenhaus Hannover4200,3 %überdurchschnittlich
Klinik am Rathenauplatz Heilbronn4131 %überdurchschnittlich
St. Vincentius Kliniken Karlsruhe4083 %überdurchschnittlich
Paracelsus-Klinik München3923 %weit überdurchschnittlich
Klinik Hallerwiese - Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg3891 %weit überdurchschnittlich
Agaplesion Krankenhaus Neu-Bethlehem Göttingen3872 %weit überdurchschnittlich
Krankenhaus Bietigheim-Bissingen3822 %überdurchschnittlich
Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda3701 %überdurchschnittlich
Klinik Kitzinger Land3674 %mittel
Park-Klinik Weißensee Berlin3413 %mittel
Isar Kliniken München3391 %weit überdurchschnittlich
Klinikum Neumarkt i. d. Oberpfalz3373 %überdurchschnittlich
Städtisches Klinikum Wolfenbüttel3272 %überdurchschnittlich
Klinikum Hochsauerland - Karolinen-Hospital Hüsten Arnsberg3203 %weit überdurchschnittlich
Krankenhaus Buchholz in der Nordheide2961 %überdurchschnittlich
Klinikverband Allgäu - Klinik Ottobeuren2952 %weit überdurchschnittlich
Josephs-Hospital Warendorf2851 %überdurchschnittlich
Sana Kliniken Leipziger Land - Klinikum Borna2854 %überdurchschnittlich
Ortenau Klinikum Achern2811 %überdurchschnittlich
Helios Klinik Lutherstadt Eisleben2771 %überdurchschnittlich
Städtisches Klinikum Dessau2723 %mittel
Krankenhaus St. Marienstift Magdeburg2651 %überdurchschnittlich
Kliniken Böblingen2642 %überdurchschnittlich
Klinikum Konstanz2643 %überdurchschnittlich
Rems-Murr-Klinik Schorndorf2622 %überdurchschnittlich
St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten2531 %mittel
Ostalb-Klinikum Aalen2511 %überdurchschnittlich
Oberlausitz-Kliniken - Krankenhaus Bautzen2472 %mittel
Klinikum St. Elisabeth Straubing2444 %überdurchschnittlich
Barmherzige Brüder Krankenhaus München2391 %überdurchschnittlich
Klinikverbund Allgäu - Klinikum Kempten2321 %mittel
Klinikum Würzburg Mitte2301 %überdurchschnittlich
Helios Klinikum Gifhorn2294 %weit überdurchschnittlich
St. Marien-Krankenhaus Ahaus2162 %mittel
St. Hedwig-Krankenhaus Berlin2072 %mittel
Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg2042 %überdurchschnittlich
St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten2014 %überdurchschnittlich
Hunsrück Klinik Kreuznacher Diakonie Simmern1991 %weit überdurchschnittlich
Helios Klinik Müllheim1970 %mittel
Fachklinikum Mainschleife Volkach1930 %weit überdurchschnittlich
Krankenhaus Herrenberg1881 %überdurchschnittlich
Hegau-Bodensee-Klinikum Singen1861 %überdurchschnittlich
Landkreis Mittweida Krankenhaus1843 %mittel

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So wurde die Klinikliste erstellt

  • Viele Patienten: In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Leistenbrüchen (ICD K40). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet, in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten.
    Quelle: TK-Klinikführer
  • Gute OP-Ergebnisse! Das Wissenschaftliche Institut der AOK wertet über die Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) die Operationsergebnisse von vielen Kliniken aus. Alle oben dargestellten Kliniken haben laut dieser Auswertung geringe Komplikationsraten im Vergleich zu anderen Kliniken. Innerhalb von 90 Tagen kommt es nach der Operation bei den oben gelisteten zu weniger Komplikationen als im Bundesdurchschnitt. Die Komplikationsrate der oben gelisteten Kliniken ist in der Tabelle dargestellt.
    Quelle: QSR-Bundeswerte
  • Gutes Pflegekraft-Patienten-Verhältnis! Studien zeigen, dass Kliniken mit einer höheren Pflegepersonalquote weniger Infektionen, Stürze und Medikationsfehler aufweisen, da Pflegekräfte weniger überlastet sind. In allen oben gelisteten Kliniken gibt es mindestens einen mittleren Pflegepersonalquotienten. Es stehen – zumindest krankenhausweit – also ausreichend Pflegekräfte pro Patient zur Verfügung.
    Quelle: Bundesklinikatlas

Fakten zu Leistenbrüchen

Leistenbrüche sind oft mit bloßem Auge erkennbar. Sie verursachen eine tastbare, beulenartige Schwellung. Der Leistenbruch, auch Hernie genannt, ist für Betroffene oft schmerzfrei. Eine große Gefahr entsteht nur, wenn Darmschlingen eingeklemmt sind. Dieser lebensgefährliche Zustand macht sich durch Schmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen bemerkbar.

Um zu verstehen, wie es zu einem Leistenbruch kommt, muss man sich die Anatomie im Bauchraum vergegenwärtigen. Unsere Organe werden durch Bindegewebsschichten wie Muskulatur und Haut nach außen hin abgedichtet. Wenn wir stehen, drücken die Organe wegen der Erdanziehungskraft auf den Leistenkanal. Dieser Kanal hat eine röhrenförmige Struktur, durch die wichtige Nerven und Gefäße in den Beckenraum und in die Beine ziehen.

Eine Bindegewebsschwäche, geschwächte Muskulatur und das zunehmende Alter können dazu führen, dass der Druck zu hoch wird und sich Gewebeteile (auch Organteile mit Gefäßen und Nerven) aus dem Bauchraum in den Leistenkanal verlagern. Der Leistenkanal ist aber dünn und nur wenige Zentimeter lang, weshalb er die größeren Organteile nicht tragen kann. Dadurch entsteht dann die bindegewebige Ausstülpung nach außen, die als Leistenbruch bezeichnet wird.

Auch wenn ein Leistenbruch leicht zu erkennen ist, ordnen Ärzte sicherheitshalber bildgebende Verfahren an. Mit einer Ultraschalluntersuchung in der Leistengegend können sie erkennen, wie groß die Hernie ist, wo sie sich befindet und ob wichtige anatomische Strukturen eingeklemmt werden.

Da der Leistenbruch sich nicht von alleine zurückbildet, ist eine Operation meist die schnellste und effektivste Therapiemöglichkeit. Mit kleinen Operationsschnitten verlagern Chirurgen das herausgetretene Gewebe wieder zurück in den Bauchraum. Die Stelle, durch die das Gewebe in den Leistenkanal ausgetreten ist, wird mit einem Kunstfasernetz geschlossen. Es verhindert erneute Hernien.

Die Anzahl der Diagnosen mit Leistenhernien (ICD-Code K40) ist in den letzten Jahren leicht gesunken. Während im Jahr 2009 noch 166.069 Personen mit dieser Erkrankung in deutschen Kliniken behandelt wurden, lag die Zahl der Betroffenen im Jahr 2022 bei knapp 156.824 Personen. Menschen im Alter von 50 bis 84 Jahren sind häufig betroffen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt vier Tage.

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