
Welche Kliniken in Deutschland sind spezialisiert für die Behandlung eines Leistenbruchs? Hier sind 50 hervorragende Häuser gelistet.
Ein Leistenbruch, auch Inguinalhernie genannt, ist ein Eingeweidebruch im Bereich der Leiste. Dabei treten Gewebe und Teile von Eingeweiden durch eine Schwachstelle der Bauchwand nach außen. Der Leistenbruch tritt bei Männern häufiger als bei Frauen auf. In den meisten Fällen ist die Erkrankung ungefährlich. Behandelt wird ein Leistenbruch mit einem chirurgischen Eingriff, der häufig minimal-invasiv durchgeführt wird.
Für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des Krankenhauses von großer Bedeutung, denn nicht alle Häuser in Deutschland sind auf die Behandlung von Leistenbrüchen spezialisiert. Neben einer guten Hygiene und einer hohen Behandlungsqualität verfügen alle unten genannten Kliniken über ärztliches Personal, das große Erfahrung mit der Behandlung von Leistenbrüchen hat.
Top Kliniken für einen Leistenbruch
Krankenhaus | Behandlungsfälle (2023) | Komplikationsrate | Pflegekraft-Patienten-Verhältnis |
---|---|---|---|
Diakonie-Klinikum Stuttgart | 919 | 2 % | überdurchschnittlich |
Bürgerhospital Frankfurt am Main | 654 | 4 % | überdurchschnittlich |
WolfartKlinik Gräfelfing | 616 | 2 % | weit überdurchschnittlich |
Krankenhaus Salem der Evang. Stadtmission Heidelberg | 563 | 2 % | überdurchschnittlich |
Ev. Diakoniekrankehaus Freiburg | 512 | 2 % | überdurchschnittlich |
Krankenhaus Marienstift Braunschweig | 482 | 4 % | mittel |
St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig | 472 | 3 % | überdurchschnittlich |
DRK-Krankenhaus Clementinenhaus Hannover | 420 | 0,3 % | überdurchschnittlich |
Klinik am Rathenauplatz Heilbronn | 413 | 1 % | überdurchschnittlich |
St. Vincentius Kliniken Karlsruhe | 408 | 3 % | überdurchschnittlich |
Paracelsus-Klinik München | 392 | 3 % | weit überdurchschnittlich |
Klinik Hallerwiese - Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg | 389 | 1 % | weit überdurchschnittlich |
Agaplesion Krankenhaus Neu-Bethlehem Göttingen | 387 | 2 % | weit überdurchschnittlich |
Krankenhaus Bietigheim-Bissingen | 382 | 2 % | überdurchschnittlich |
Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda | 370 | 1 % | überdurchschnittlich |
Klinik Kitzinger Land | 367 | 4 % | mittel |
Park-Klinik Weißensee Berlin | 341 | 3 % | mittel |
Isar Kliniken München | 339 | 1 % | weit überdurchschnittlich |
Klinikum Neumarkt i. d. Oberpfalz | 337 | 3 % | überdurchschnittlich |
Städtisches Klinikum Wolfenbüttel | 327 | 2 % | überdurchschnittlich |
Klinikum Hochsauerland - Karolinen-Hospital Hüsten Arnsberg | 320 | 3 % | weit überdurchschnittlich |
Krankenhaus Buchholz in der Nordheide | 296 | 1 % | überdurchschnittlich |
Klinikverband Allgäu - Klinik Ottobeuren | 295 | 2 % | weit überdurchschnittlich |
Josephs-Hospital Warendorf | 285 | 1 % | überdurchschnittlich |
Sana Kliniken Leipziger Land - Klinikum Borna | 285 | 4 % | überdurchschnittlich |
Ortenau Klinikum Achern | 281 | 1 % | überdurchschnittlich |
Helios Klinik Lutherstadt Eisleben | 277 | 1 % | überdurchschnittlich |
Städtisches Klinikum Dessau | 272 | 3 % | mittel |
Krankenhaus St. Marienstift Magdeburg | 265 | 1 % | überdurchschnittlich |
Kliniken Böblingen | 264 | 2 % | überdurchschnittlich |
Klinikum Konstanz | 264 | 3 % | überdurchschnittlich |
Rems-Murr-Klinik Schorndorf | 262 | 2 % | überdurchschnittlich |
St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten | 253 | 1 % | mittel |
Ostalb-Klinikum Aalen | 251 | 1 % | überdurchschnittlich |
Oberlausitz-Kliniken - Krankenhaus Bautzen | 247 | 2 % | mittel |
Klinikum St. Elisabeth Straubing | 244 | 4 % | überdurchschnittlich |
Barmherzige Brüder Krankenhaus München | 239 | 1 % | überdurchschnittlich |
Klinikverbund Allgäu - Klinikum Kempten | 232 | 1 % | mittel |
Klinikum Würzburg Mitte | 230 | 1 % | überdurchschnittlich |
Helios Klinikum Gifhorn | 229 | 4 % | weit überdurchschnittlich |
St. Marien-Krankenhaus Ahaus | 216 | 2 % | mittel |
St. Hedwig-Krankenhaus Berlin | 207 | 2 % | mittel |
Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg | 204 | 2 % | überdurchschnittlich |
St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten | 201 | 4 % | überdurchschnittlich |
Hunsrück Klinik Kreuznacher Diakonie Simmern | 199 | 1 % | weit überdurchschnittlich |
Helios Klinik Müllheim | 197 | 0 % | mittel |
Fachklinikum Mainschleife Volkach | 193 | 0 % | weit überdurchschnittlich |
Krankenhaus Herrenberg | 188 | 1 % | überdurchschnittlich |
Hegau-Bodensee-Klinikum Singen | 186 | 1 % | überdurchschnittlich |
Landkreis Mittweida Krankenhaus | 184 | 3 % | mittel |
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So wurde die Klinikliste erstellt
- Viele Patienten: In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Leistenbrüchen (ICD K40). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet, in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten.
Quelle: TK-Klinikführer - Gute OP-Ergebnisse! Das Wissenschaftliche Institut der AOK wertet über die Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) die Operationsergebnisse von vielen Kliniken aus. Alle oben dargestellten Kliniken haben laut dieser Auswertung geringe Komplikationsraten im Vergleich zu anderen Kliniken. Innerhalb von 90 Tagen kommt es nach der Operation bei den oben gelisteten zu weniger Komplikationen als im Bundesdurchschnitt. Die Komplikationsrate der oben gelisteten Kliniken ist in der Tabelle dargestellt.
Quelle: QSR-Bundeswerte - Gutes Pflegekraft-Patienten-Verhältnis! Studien zeigen, dass Kliniken mit einer höheren Pflegepersonalquote weniger Infektionen, Stürze und Medikationsfehler aufweisen, da Pflegekräfte weniger überlastet sind. In allen oben gelisteten Kliniken gibt es mindestens einen mittleren Pflegepersonalquotienten. Es stehen – zumindest krankenhausweit – also ausreichend Pflegekräfte pro Patient zur Verfügung.
Quelle: Bundesklinikatlas
Fakten zu Leistenbrüchen
Leistenbrüche sind oft mit bloßem Auge erkennbar. Sie verursachen eine tastbare, beulenartige Schwellung. Der Leistenbruch, auch Hernie genannt, ist für Betroffene oft schmerzfrei. Eine große Gefahr entsteht nur, wenn Darmschlingen eingeklemmt sind. Dieser lebensgefährliche Zustand macht sich durch Schmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen bemerkbar.
Um zu verstehen, wie es zu einem Leistenbruch kommt, muss man sich die Anatomie im Bauchraum vergegenwärtigen. Unsere Organe werden durch Bindegewebsschichten wie Muskulatur und Haut nach außen hin abgedichtet. Wenn wir stehen, drücken die Organe wegen der Erdanziehungskraft auf den Leistenkanal. Dieser Kanal hat eine röhrenförmige Struktur, durch die wichtige Nerven und Gefäße in den Beckenraum und in die Beine ziehen.
Eine Bindegewebsschwäche, geschwächte Muskulatur und das zunehmende Alter können dazu führen, dass der Druck zu hoch wird und sich Gewebeteile (auch Organteile mit Gefäßen und Nerven) aus dem Bauchraum in den Leistenkanal verlagern. Der Leistenkanal ist aber dünn und nur wenige Zentimeter lang, weshalb er die größeren Organteile nicht tragen kann. Dadurch entsteht dann die bindegewebige Ausstülpung nach außen, die als Leistenbruch bezeichnet wird.
Auch wenn ein Leistenbruch leicht zu erkennen ist, ordnen Ärzte sicherheitshalber bildgebende Verfahren an. Mit einer Ultraschalluntersuchung in der Leistengegend können sie erkennen, wie groß die Hernie ist, wo sie sich befindet und ob wichtige anatomische Strukturen eingeklemmt werden.
Da der Leistenbruch sich nicht von alleine zurückbildet, ist eine Operation meist die schnellste und effektivste Therapiemöglichkeit. Mit kleinen Operationsschnitten verlagern Chirurgen das herausgetretene Gewebe wieder zurück in den Bauchraum. Die Stelle, durch die das Gewebe in den Leistenkanal ausgetreten ist, wird mit einem Kunstfasernetz geschlossen. Es verhindert erneute Hernien.
Die Anzahl der Diagnosen mit Leistenhernien (ICD-Code K40) ist in den letzten Jahren leicht gesunken. Während im Jahr 2009 noch 166.069 Personen mit dieser Erkrankung in deutschen Kliniken behandelt wurden, lag die Zahl der Betroffenen im Jahr 2022 bei knapp 156.824 Personen. Menschen im Alter von 50 bis 84 Jahren sind häufig betroffen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus beträgt vier Tage.