Klinik für Fibromyalgie
Klinik für Manuelle Therapie Hamm, ©Skottmann/CC0

Welche Krankenhäuser in Deutschland eignen sich für die Behandlung von Fibromyalgie? Hier sind die 50 größten Häuser gelistet.

Fibromyalgie, auch Fibromyalgie-Syndrom (kurz: FMS) genannt, ist eine chronische Schmerzerkrankung, die sich durch Schmerzen in verschiedenen Körperregionen äußert. In Deutschland sind etwa 2 Prozent der Erwachsenen an FMS erkrankt. Bei den Betroffenen ist die Schmerzverarbeitung im Gehirn gestört, dadurch ist die Schwelle, ab der ein Reiz als Schmerz wahrgenommen wird, niedriger als bei anderen Menschen. Weitere Symptome von Fibromyalgie sind Erschöpfung, Schlafprobleme, Konzentrationsprobleme oder seelische Beschwerden.

An allen unten gelisteten Kliniken arbeiten Ärzte, die viel Erfahrung mit dem Fibromyalgie-Syndrom haben. Da alle Betroffenen unterschiedliche Therapieansätze als angenehm empfinden, wird viel Wert auf eine individuelle Beratung und Behandlung gelegt.

Die 50 größten Kliniken für Fibromyalgie

KrankenhausStadtBehandlungsfälle (2023)
Rheumazentrum Ruhrgebiet - St. Josefs-KrankenhausHerne1289
St.-Josef-Stift - Nordwestdeutsches RheumazentrumSendenhorst684
Ostseeklinik DampDamp667
Immanuel Krankenhaus Berlin - Standort WannseeBerlin566
Klinik BlankensteinHattingen537
Krankenhaus für NaturheilwesenMünchen449
Klinik Oberammergau - Zentrum für Rheumatologie, Orthopädie und SchmerztherapieOberammergau411
Acura Kliniken Baden-BadenBaden-Baden400
Immanuel Krankenhaus Berlin - Standort BuchBerlin373
Ev. Krankenhaus Hagen-HaspeHagen325
Klinik für Manuelle TherapieHamm253
Knappschaftskrankenhaus PüttlingenPüttlingen114
Rommel-KlinikBad Wildbad104
Krankenhaus CuxhavenCuxhaven99
Krankenhaus SchleidenSchleiden97
Klinikum Bamberg - Betriebsstätte am BruderwaldBamberg91
Klinikum Bielefeld - Standort RosenhöheBielefeld90
Klinikum Region Hannover - Krankenhaus LehrteLehrte87
HELIOS Fachklinik Vogelsang/GommernGommern86
St. Marien-Krankenhaus VredenVreden84
Paracelsus-KrankenhausBad Liebenzell79
SLK-Kliniken Fachklinik LöwensteinLöwenstein78
Klinikum HildesheimHildesheim76
Bezirksklinikum ObermainEbensfeld75
Rheumazentrum Mittelhessen AkutklinikBad Endbach72
Kliniken Essen-Mitte Knappschafts-KrankenhausEssen69
Klinik ÖschelbronnNiefern-Öschelbronn66
Cellitinnen-Krankenhaus St. JosefWuppertal63
MediClin Seidel-KlinikBad Bellingen61
VAMED Klinik Bad BerleburgBad Berleburg54
Westküstenklinik Brunsbüttel und Heide - Standort HeideHeide54
Johanniter-Krankenhaus TreuenbrietzenTreuenbrietzen54
AMEOS Klinikum AlfeldAlfeld49
Marienhospital Osnabrück - Standort Natruper HolzOsnabrück49
Klinikum Bayreuth - Betriebsstätte Klinik Hohe Warte BayreuthBayreuth47
SRH Klinikum NaumburgNaumburg45
HELIOS Klinik AttendornAttendorn43
Asklepios Klinikum Bad AbbachBad Abbach43
Benedictus Krankenhaus FeldafingFeldafing42
DONAUISAR Klinikum Deggendorf-Dingolfing-Landau - Standort LandauLandau42
Hospital Zum Heiligen GeistKempen40
Krankenhaus PorzKöln37
Elisabeth-KlinikOlsberg37
Klinikum Mittelbaden BühlBühl36
St. Vincenz HospitalBrakel35
Asklepios Nordseeklinik WesterlandWesterland35
HELIOS St. Johannes KlinikDuisburg34
KMG Klinikum Mitte - Klinikum KyritzKyritz34
Franziskus-KrankenhausBerlin33
Krankenhaus St. Joseph-StiftBremen30

Der Name der Klinik wird per Mouseover angezeigt

So wurde die Klinikliste erstellt

In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Fibromyalgie (ICD-10-M 79.70). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2023 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Sie dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Daten zur Verfügung. Die oben dargestellten Daten sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.

Fakten zu Fibromyalgie

Die meisten Betroffenen sind zwischen 50 und 59 Jahre alt. Dabei fällt auf, dass die Mehrheit der Patienten weiblich ist. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einer Klinik beträgt elf Tage. Im Jahr 2023 wurden rund 10.000 Patientinnen und Patienten mit dieser Hauptdiagnose in deutschen Kliniken behandelt. Fibromyalgie wird auch oft im Zusammenhang mit einer Long-Covid-Erkrankung erwähnt.

Auch wenn eines der Hauptsymptome von FMS Schmerzen in verschiedenen Körperregionen wie Rücken, Arme oder Beine sind, führt die Erkrankung nicht zu Schäden an Muskeln, Gelenken oder Organen. Auch haben Betroffene eine normale Lebenserwartung. Die Schmerzen fühlen sich an wie eine Muskelzerrung oder Muskelkater. Sie können anhalten, wiederkehren oder wandern, verstärken sich oft bei Stress, Kälte oder Nässe, bei langem Sitzen oder Liegen. Weitere mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Konzentrationsprobleme, Magen-Darm-Probleme oder Reiz-Überempfindlichkeiten sowie seelische Beschwerden.

Die Ursachen von Fibromyalgie sind bis heute ungeklärt. Es wird aber davon ausgegangen, dass genetische und körperliche Faktoren zusammenspielen. Auch belastende Lebensereignisse, nicht verarbeiteter Stress oder Überbelastung können eine Rolle spielen. Für die Diagnose ist eine Befragung durch den Arzt wichtig. Außerdem wird eine physische Untersuchung und ein Bluttest durchgeführt, um andere Erkrankungen als Ursache für die Schmerzen auszuschließen.

Leider ist das Fibromyalgie-Syndrom nicht heilbar. Eine Behandlung zielt also auf die Linderung der Beschwerden ab. Nur in seltenen Fällen verschwinden die Schmerzen dauerhaft und vollständig. Zum einen kann eine Patientenschulung den Betroffenen lehren, mit ihren Schmerzen umzugehen, ihr Wohlbefinden zu steigern und Stress zu vermindern. Auch wenn viele Patienten körperliche Aktivität ablehnen, kann diese ebenfalls zur Reduzierung der Schmerzen beitragen.

Es wird empfohlen, mehrmals pro Woche mindestens 30 Minuten leichtes Ausdauertraining wie Walking, Schwimmen oder Radfahren zu machen. Auch leichtes Krafttraining wie Gymnastik kann förderlich sein und trägt zur regelmäßigen Bewegung der Muskeln bei. Um seelische Begleiterkrankungen zu behandeln, kann eine Psychotherapie oder kognitive Verhaltenstherapie in Frage kommen.

Medikamente wie Amitriptylin, Duloxetin, Milnacipran und Pregabalin können ebenfalls hilfreich sein. Auch entspannende Therapieansätze wie Thermalbäder oder Saunagänge sind für manche Patienten angenehm. Allgemein muss aber jeder Betroffene individuell herausfinden, welche Behandlung zielführend ist und welche nicht. Oft wird eine multimodale Schmerztherapie angewandt, die sowohl Bewegung als auch Entspannung und Methoden zur Schmerzbewältigung aus der kognitiven Verhaltenstherapie umfasst.