In welchen Kliniken werden Menschen mit einer Zwangsstörung behandelt? Hier sind einige hervorragende Häuser gelistet.
Habe ich den Herd wirklich ausgeschaltet und alle Fenster geschlossen? Unter solchen oder ähnlichen Gedanken, auch pathologischer Zweifel genannt, können Menschen mit einer Zwangsstörung leiden. Eine Zwangsstörung manifestiert sich durch Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen. Diese sind wiederkehrend und werden als belastend, quälend und persönlichkeitsfremd wahrgenommen. Auch wenn der Betroffene die Gedanken oder Handlungen teilweise als sinnlos empfindet, lösen sie Angst und Anspannung aus.
Andere Formen von Zwangsgedanken sind beispielsweise Angst und Ekel vor Schmutz und Verseuchung, die zu übertriebenem Waschen oder Putzen führen.
Auch der Hang zum Anordnen von Gegenständen nach komplexen Mustern, allgemeine übertriebene Ordnung oder Zählrituale sowie Kontrollen zur Verhinderung eines Unglücks sind Ausprägungen einer Zwangsstörung. An allen unten genannten Kliniken arbeiten Ärzte, die große Erfahrung mit der Behandlung von Zwangsstörungen (ICD F42) haben.
Top Kliniken für Zwangsstörungen
Krankenhaus | Stadt | Behandlungsfälle (2022) |
---|---|---|
Schön Klinik Bad Arolsen | Bad Arolsen | 245 |
Schön Klinik Bad Bramstedt | Bad Bramstedt | 206 |
Psychosomatische Klinik Windach | Windach | 127 |
Schön Klinik Roseneck - Standort Prien | Prien am Chiemsee | 113 |
Schön Klinik Roseneck - Standort Rosenheim | Rosenheim | 90 |
Alexianer Krankenhaus Münster | Münster | 64 |
Universitätsklinikum Jena | Jena | 62 |
Zentrum für Integrative Psychiatrie | Lübeck | 53 |
Ökumenisches Hainich Klinikum | Mühlhausen | 51 |
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf | Hamburg | 43 |
Helios Park-Klinikum Leipzig | Leipzig | 43 |
Universitätsklinikum Freiburg | Freiburg | 38 |
Christophsbad Göppingen | Göppingen | 38 |
Universitätsklinikum Heidelberg - Zentrum für Psychosoziale Medizin | Heidelberg | 38 |
Evangelisches Klinikum Bethel | Bielefeld | 33 |
Klinikum Nürnberg Nord | Nürnberg | 33 |
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden | Dresden | 32 |
Bezirksklinikum Regensburg | Regensburg | 31 |
LVR-Klinikum Düsseldorf | Düsseldorf | 27 |
Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll | Hamburg | 27 |
Medizinische Hochschule Hannover | Hannover | 27 |
LMU Klinikum - Standort Innenstadt | München | 26 |
Klinikum am Weissenhof | Weinsberg | 25 |
Charité - Universitätsmedizin Berlin | Berlin | 24 |
Pfalzklinikum - Standort Klingenmünster | Klingenmünster | 24 |
Universitätsklinikum Tübingen | Tübingen | 24 |
MEDIAN Zentrum für Verhaltensmedizin Bad Pyrmont | Bad Pyrmont | 22 |
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit | Mannheim | 22 |
Bezirksklinikum Ansbach | Ansbach | 21 |
Universitätsklinikum Erlangen | Erlangen | 21 |
Universitätsklinikum Köln | Köln | 21 |
Klinik Hohe Mark | Oberursel | 21 |
HELIOS Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie | Schleswig | 21 |
AWO Psychiatriezentrum | Königslutter | 20 |
ZfP Klinikum Schloß Winnenden | Winnenden | 20 |
Universitätsklinikum Würzburg | Würzburg | 20 |
LVR-Klinik Bonn | Bonn | 19 |
Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg | Rotenburg (Wümme) | 19 |
Kliniken im Theodor-Wenzel-Werk | Berlin | 18 |
Klinikum Bremen-Ost | Bremen | 18 |
Asklepios Westklinikum Hamburg | Hamburg | 18 |
Marienborn Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie | Zülpich | 18 |
Rheinhessen-Fachklinik Alzey | Alzey | 17 |
Psychiatrische Klinik Lüneburg | Lüneburg | 17 |
St. Rochus-Hospital Telgte | Telgte | 17 |
AMEOS KIinikum Osnabrück | Osnabrück | 16 |
Sächsisches Krankenhaus Rodewisch | Rodewisch | 16 |
Uniklinik RWTH Aachen | Aachen | 15 |
LWL-Klinik Dortmund - Tagesklinik Allerstraße, Krisentagesklinik | Dortmund | 15 |
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie | Köln | 14 |
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So wurde die Klinikliste erstellt:
In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Zwangsstörungen (ICD F42). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2022 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Kliniken dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Informationen zur Verfügung. Die oben dargestellten Behandlungszahlen sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.
Fakten zu Zwangsstörungen
Zwangsstörungen lösen unterschiedliche Symptome aus. Sie können sich im Kopf als Zwangsgedanken abspielen oder sich auf das Verhalten als Zwangshandlungen auswirken. In beiden Fällen können Betroffene weder die Gedanken noch die Handlungen beeinflussen.
Zwangsstörungen sind oftmals an Angstbilder gebunden. Personen, die beispielsweise an einer Keimphobie leiden, fühlen sich zu übertriebener Reinlichkeit gezwungen. Das häufige Hände desinfizieren schadet der natürlichen Hautbarriere und kann zu offenen Wunden und Infektionen führen. Neben Beeinträchtigungen im Alltag kommt es auch zu sozialen Ängsten, Minderwertigkeitsgefühlen, einer Selbstisolation und Depression.
Zur Entstehung einer Zwangsstörung tragen verschiedene individuelle Ursachen bei. Die genetische Anlage kann eine Erkrankung begünstigen, ebenso wie das Umfeld und eine psychische Instabilität. Zwangsstörungen können auch von einem belastenden Lebensereignis ausgelöst werden. Dazu zählen Trauma, Misshandlungen oder Verluste.
Zwangsstörungen sind nicht einfach zu erkennen. Psychotherapeuten versuchen zunächst genau zu definieren, welche Zwangsgedanken oder -handlungen Betroffene erleben und was die Auslöser sind. Um diese herauszufinden, stellen sie viele Fragen, die Betroffene wahrheitsgemäß beantworten sollten, damit Therapeuten entsprechende Behandlungen einleiten können.
Ziel der Therapie ist es, das Leid der Betroffenen weitgehend zu reduzieren, sodass sie wieder in ein normales Leben zurückfinden. Im Vordergrund der Psychotherapie steht die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie. Über autogenes Training, Atemübungen, Meditation oder Entspannungsübungen gewinnen Erkrankte schrittweise die Kontrolle über Ihre Gedanken und Handlungen. Auch eine medikamentöse Therapie gegen Depressionen kann hilfreich sein. Der Austausch in Selbsthilfegruppen mit weiteren Betroffenen trägt ebenfalls zur Krankheitsbewältigung bei.