Welche Kliniken für Diabetes Typ 2 sind die besten in Deutschland? Hier sind 50 Krankenhäuser mit hoher Behandlungsqualität gelistet.
„Das Alter ist der stärkste Risikofaktor für eine Typ-2-Diabeteserkrankung“, sagt Prof. Dr. Fritsche von der Uniklinik Tübingen. Er beschäftigt sich schon lange mit dem Krankheitsbild und seiner Therapie. „Diabetes ist viel komplexer als die Ernährungserkrankung, für die es häufig gehalten wird“, sagt Fritsche. Deshalb ist es wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte auf dem neuesten Stand der Wissenschaft sind und aktuelle Therapieansätze kennen.
An rund 1.500 Krankenhäusern kann man sich in Deutschland mit einer Diabetes-Erkrankung behandeln lassen. Nicht in allen Kliniken haben Ärzte aber auch eine große Expertise. Nachfolgend sind die 50 Krankenhäuser in Deutschland gelistet, in denen Ärzte und Ärztinnen die größte Erfahrung mit Diabetes Typ 2 haben.
Top-Kliniken für Diabetes Typ 2
Krankenhaus | Stadt | Patienten (2022) |
---|---|---|
Diabetes Klinik | Bad Mergentheim | 1227 |
Herz- und Diabeteszentrum NRW | Bad Oeynhausen | 917 |
Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer | Speyer | 897 |
Cellitinnen-Krankenhaus St. Vinzenz | Köln | 854 |
Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg | Hamburg | 794 |
Mariannen-Hospital | Werl | 749 |
Asklepios Klinik Birkenwerder | Birkenwerder | 744 |
Christliches Krankenhaus Quakenbrück | Quakenbrück | 743 |
Diabeteszentrum Bad Lauterberg | Bad Lauterberg | 724 |
Klinikum Karlsburg der Klinikgruppe Dr. Guth | Karlsburg | 671 |
GZW Diabetes-Klinik Bad Nauheim | Bad Nauheim | 636 |
St. Josef Krankenhaus Haan | Haan | 589 |
m&i Fachklinik Bad Heilbrunn | Bad Heilbrunn | 569 |
Bürgerhospital Frankfurt | Frankfurt am Main | 557 |
Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge | Berlin | 554 |
DGD Krankenhaus Sachsenhausen | Frankfurt am Main | 518 |
Kreiskrankenhaus Schopfheim | Schopfheim | 507 |
Klinik am Eichert | Göppingen | 474 |
Klinikum Stuttgart - Krankenhaus Bad Cannstatt | Stuttgart | 473 |
Klinikum Rheine | Rheine | 462 |
Elisabeth-Krankenhaus Essen | Essen | 425 |
KRH Klinikum Siloah | Hannover | 413 |
Helios Kliniken Schwerin | Schwerin | 410 |
Städtisches Klinikum Dresden - Standort Neustadt/Trachau | Dresden | 388 |
Agaplesion Bethanien Krankenhaus | Frankfurt am Main | 384 |
Klinikum Neumarkt | Neumarkt i. d. OPf. | 367 |
Klinikum Passau | Passau | 367 |
Charité - Universitätsmedizin Berlin | Berlin | 361 |
Helios Weißeritztal Kliniken - Klinikum Freital | Freital | 360 |
Klinikum Dortmund Nord | Dortmund | 359 |
Kliniken Nordoberpfalz - Weiden | Weiden i. d. OPf. | 353 |
Helios Klinik Leisnig | Leisnig | 349 |
Klinikum Chemnitz | Chemnitz | 344 |
Städtische Kliniken Mönchengladbach | Mönchengladbach | 340 |
Luisenhospital Aachen | Aachen | 327 |
Helios Bördeklinik | Oschersleben | 317 |
Universitätsklinikum Tübingen | Tübingen | 314 |
Klinikum St. Elisabeth Straubing | Straubing | 311 |
Heinrich-Braun-Klinikum - Standort Zwickau | Zwickau | 311 |
Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau - Standort Arnstadt | Arnstadt | 307 |
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden | Dresden | 307 |
Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau - Standort Ilmenau | Ilmenau | 306 |
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg | Regensburg | 296 |
Krankenhaus Märkisch Oderland | Strausberg | 295 |
SRH Wald-Klinikum Gera | Gera | 294 |
Sophien- und Hufelandklinikum | Weimar | 293 |
Krankenhaus St. Elisabeth Halle (Saale) | Halle (Saale) | 292 |
Elblandkliniken Radebeul | Radebeul | 291 |
Marienkrankenhaus | Soest | 290 |
Klinikum St. Marien Amberg | Amberg | 288 |
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So wurde die Klinikliste erstellt:
In den dargestellten Kliniken haben Ärzte eine große Erfahrung mit Diabetes Typ 2 (ICD E11). Es wurden jene 50 Häuser gelistet, in denen diese Erkrankung im Jahr 2021 am häufigsten behandelt wurde. Krankenhäuser sind dazu verpflichtet in Qualitätsberichten über die eigene Krankenbehandlung zu informieren und die Informationen dem Gemeinsamen Bundesausschuss zur Verfügung zu stellen. Kliniken dokumentieren auch die Anzahl der behandelten Patienten. Verschiedene Krankenkassen stellen die Informationen zur Verfügung. Die oben dargestellten Behandlungszahlen sind dem Krankenhausatlas der AOK entnommen.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der deutschen Kliniklandschaft. Die hohe Behandlungsqualität an vielen anderen Häusern wird selbstverständlich nicht angezweifelt.
Fakten zu Diabetes mellitus
Die Erkrankung Diabetes mellitus wird im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt. Es handelt sich hierbei um eine Störung des Zuckerstoffwechsels im Körper. Zu den Symptomen gehört ein erhöhter Blutzuckerwert. Die Stoffwechselstörung führt zu einem starken Durstgefühl, Harndrang, körperlicher Müdigkeit und Schwächegefühl. Dabei unterscheidet man zwischen den verschiedenen Diabetesformen, von denen Typ 1 und Typ 2 am verbreitetsten sind.
Die Ursachen, die zu einer Diabeteserkrankung führen, sind unterschiedlich und bestimmen den Krankheitstyp. Beim gesunden Menschen produzieren Zellen in der Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Dieses wird ausgeschüttet, um die Zuckermoleküle im Blut zu binden. Der Zucker kann dann in die Körperzellen transportiert werden und so dem Körper als Energielieferant zur Verfügung stehen.
Die Erkrankung mit Diabetes mellitus Typ 1 wird oft im Kindes- oder Jugendalter diagnostiziert. Körpereigene Antikörper greifen die insulinproduzierenden Zellen an und zerstören sie. So kommt der hohe Blutzuckerspiegel zustande. Die Krankheitsform Diabetes mellitus Typ 2 hingegen betrifft erwachsene Personen, die einen ungesunden Lebensstil führen. Übergewicht und Adipositas können dazu führen, dass die Zellen der Bauchspeicheldrüse zu stark beansprucht werden und irgendwann aufhören, Insulin zu produzieren. Auch hier ist die Zuckerkonzentration im Blut zu hoch, weil kein Insulin da ist, um den Weitertransport in die Zellen zu ermöglichen.
Zur Erkennung von Diabetes stehen den Ärzten verschiedene Diagnoseverfahren zur Verfügung. Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch ist vor allem die Messung des Blutzuckers von großer Bedeutung. Um diesen zu messen, führen Ärzte einen Nüchtern-Blutzucker-Test durch. Der Blutzucker wird hier nach mindestens acht Stunden Nahrungsverzicht gemessen und mit den Normwerten verglichen. Außerdem wird der sogenannte HbA1c-Wert gemessen. Er gibt Auskunft über den „Langzeitblutzucker“. Dieser ist für Ärzte besonders aussagekräftig, weil ein dauerhaft erhöhter Blutzucker die Niere, das Herz und andere Organe schädigt.
Die Therapiemethoden bei Diabetes-Patienten dienen der Kontrolle des Blutzuckers. Dabei kommen nicht-medikamentöse Therapien zum Einsatz: Ernährung, Bewegung und selbstständige Kontrolle des Blutzuckers können den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Allerdings muss auch das fehlende Insulin ersetzt werden. Hierfür verschreiben die Ärzte sogenannte Antidiabetika. Diabetiker können es schlucken oder sich spritzen.
Die Anzahl der Diagnosen mit Diabetes (ICD-Code E10-E14) lag in den letzten Jahren in Deutschland bei über 200.000 Fällen pro Jahr. Zuletzt waren im Jahr 2022 noch rund 168.000 Patienten mit dieser Hauptdiagnose in deutschen Kliniken in Behandlung. Am häufigsten sind Menschen zwischen 80 und 84 Jahren von einer Klinikeinweisung betroffen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus liegt bei acht Tagen.