Ist man sieben Monate nach der Operation wieder im Alltag angekommen? Auf diese Frage antworteten Ärzte, Ärztinnen und eine Patientin auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin (2024).
Der Zustand des Knies und der umgebenden Muskeln vor der Operation bestimme, wie schnell der Heilungsprozess verlaufe, sagt Prof. Dr. Robert Hube, Leitender Arzt der Privatklinik Orthopädische Chirurgie München. In der Regel sei der Patient aber sieben Monate nach der Operation wieder mobil. „Nach sieben Monaten sollte das Gröbste überstanden sein und der Patient auch ohne Stützen wieder gut laufen können“, sagt er. Bei manchen Patienten steige die Formkurve auch noch Jahre nach der OP weiter an.
Wie schnell man sich nach einer Operation erhole, sei von Patient zu Patient sehr unterschiedlich, sagt Hube. Das gelte auch für die Einnahme von Schmerzmitteln. 14 Tage lang müssten die Patienten auf jeden Fall Schmerzmittel nehmen, betont er. „Aber manche auch länger.“
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Eine solche Patientin, die auch vier Monate nach der Operation noch ein leichtes Schmerzmittel einnehmen musste, ist Monika Krampfl. Die 61-Jährige bekam zwei künstliche Kniegelenke und war nach sechs Monaten schmerzfrei.
„Sieben Monate nach der Knie-Operation ging es mir verhältnismäßig gut“, sagt Hannelore Weißgerber. Die 78-Jährige hat vor drei Jahren ein künstliches Kniegelenk eingesetzt bekommen. Sieben Monate nach dem Eingriff war es ihr möglich, vier bis fünf Kilometer am Stück zu laufen, berichtet sie.
„Sieben Monate später sollte der Patient normalerweise völlig im Alltag sein, rehabilitiert sein und gut zurecht kommen“, sagt Dr. Stephanie Kirschbaum, Fachärztin an der Charité Universitätsmedizin Berlin und Spezialistin für Knieendoprothetik. Patienten, die vor der Operation starke X- oder O-Beine hatten und deren Beinachse bei der Operation begradigt wurde, hätten eine längere Rehabilitation.
„Den meisten Patienten geht es sieben Monate nach der OP wieder richtig gut“, findet auch Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Professor an der Charité Universitätsmedizin Berlin und Chefarzt im Medical Park Berlin Humboldtmühle. Die ersten drei Monate seien schwierig mit dicken Schwellungen im Knie, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Nach sechs Monaten sei bei den meisten Patienten aber eine Normalisierung eingetreten.
Prof. Dr. Andreas Seekamp, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am Campus Kiel, ist der Meinung, dass die Behandlung nach sieben Monaten abgeschlossen sein sollte. „Es sollte so sein, dass der Patient nahezu wieder das erreicht hat, was er vorher konnte“, sagt er.